Essenzielle Substanz
Als essenzielle Substanz muss Vitamin-D dem Körper lebenslang in ausreichener Menge zur Verfügung gestellt werden. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Calcium- und Phosphathaushalts, aber ist auch wichtig für eine Reihe sogenannter nichtklassischer Wirkungen wie immunmodulatorische Effekte, Steigerung der Insulinsekretion und Sensivität, sowie Einfluss auf Zelldifferenzierung und Zelltod.
Sonderrolle unter den Vitaminen
Es nimmt insofern eine Sonderrolle unter den Vitaminen ein, da die Synthese in der Haut unter Einfluss von UVB-Strahlung der Sonne stattfinndet und auch die Zufuhr über die Nahrung erfolgen kann. Beide Quellen sind jedoch sehr unsicher. Dies liegt daran, dass nur wenige Lebensmittel wie Aal, Lachs und Hering nennenswerte Menge an Vitamin D enthalten und im Winterhalbjahr die UVB-Strahlung der Sonne in Mitteleuropa zu vernachlässigen ist.
Versorgungslage mit Vitamin-D
In Deutschland ist die Versorgungslage im Vergleich zu anderen Ländern (z.B. USA) ungünstig, besonders im Winter. Neben der Allgemeinbevölkerung gibt es besondere Risikogruppen für zu geringe Blutspiegel:
- Menschen, die sich kaum oder gar nicht im Freien aufhalten
- Menschen, die Tages mit UV-Filter oder Sonnencreme benutzen
- Säuglinge, die nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden sollte
Höchstmenge von 800 IE zur Deckung des täglichen Vitamin-D-Bedarfs
Hier bietet sich die Einnahme von Vitamin-D-Supplementen in Form von Nahrungsergeänzungsmitteln an. In einer Stellungsnahme der gemeinsamen Expertenkommission haben das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, sowie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte im Jahr 2016 für Nahrungsmittel eine Höchstmenge von 800 IE zur Deckung des täglichen Vitamin-D-Bedarfs festgelegt. Dies enspricht der Zufuhrempfehlung der deutschen, österreichischen und schweizer Ernährungsgesellschaften für Kinder ab dem 2. Lebensjahr. In der Apotheke sind Vitamin-D-Präparate rezeptfrei in einer Dosierung bis 1000 IE pro Tag erhältlich.
Vitamin-D-Bestimmung im Blut
Kassenleistung
Bei konkretem Verdacht auf Vitamin-D-Mangel z.B. bei folgenden Erkrankungen/Situationen:
- Resorptionsstörungen und Lebererkrankungen
- Diabetes Mellitus
- eingeschränkte Nierenfunktion
- Autoimmunerkrankungen
- Hautkrebspatienten, die sich keiner Strahlung aussetzen dürfen
keine Kassenleistung
Screening oder Bestimmung auf Wunsch des Patienten
Quellen:
Rabenberg M, Scheidt-Nave C, Busch MA et al. Vitamin D status among adults in Germany-results from the german health interview and examination Survey for adults (DEGS1). BMC Public Health. 2015; 15: 641