Vitalpilze sind seit Jahrtausenden gebräuchliche Heilmittel. Lernen Sie mehr über Vitalpilze als vielseitige Therapieoption zur Verbesserung von Stoffwechsel, Immunsystem, Darm- und Nervenfunktion.
Wertvolles Eiweiß, wenige Kalorien
Pilze sind reich an Eiweiß, wertvollen Mineralien, Spurenelementen wie Eisen, Vitaminen, Antioxidanzien und Ballaststoffen. Im Gegensatz zu tierischen Nahrungsmitteln wirken sie tendenziell entzündungshemmend, regulierend auf den Säure-Basen-Haushalt und enthalten wertvolle präbiotische Ballaststoffe. Lediglich die begrenzte Verdaulichkeit (insbesondere bei unregelmäßigem Verzehr) und eine erhöhte Schadstoffakkumulation (vor allem bei Wildpilzen) setzen dem Verzehr Grenzen. Hinzu kommen wertvolle medizinische Eigenschaften, die zahlreichen Pilzen zu der Bezeichnung „Medicinal Mushrooms“, Vital- oder Heilpilze verhalfen.
Altes Wissen mit Evidenz: Über 200 bioaktive Inhaltsstoffe erforscht
Manche Überlieferungen der Pilzheilkunde oder Mykotherapie datieren Tausende Jahre zurück. Jede Region kennt eigene Heilpilze. So werden in Afrika meist die Gattungen Auricularia, Pleurotus oder Ganoderma (zum Beispiel Ganoderma lucidum gegen Arthritis oder Neoplasien) verwendet. In Südamerika hat der Agaricus blazei murrill (ABM) als Immunregulans Berühmtheit erlangt sowie die psilocybinhaltigen „Magic Mushrooms“. In Asien werden Pilze vor allem unter TCM-Aspekten eingesetzt. Heute sind viele Arten und deren über 200 bioaktive Inhaltsstoffe gut erforscht, zum Beispiel entzündungshemmende Triterpene, antioxidative Polyphenole, Nervenwachstumsfaktor stimulierende Erinacine, neuroprotektives Ergothionein oder leberschützendes Cordycepin. Die Ergebnisse konnten viele der überlieferten Eigenschaften und Indikationen bestätigen. Aus einigen Inhaltsstoffen hat man Medikamente entwickelt, zum Beispiel Cyclosporin oder Penicillin.
Mykotherapie: Wie wirken Vitalpilze?
In erster Linie sind Vitalpilze Adaptogene, also Stärkungsmittel, die den Organismus wieder in die gesunde Eigenregulation bringen. Dadurch können manche Beschwerden wie Schlaf- oder Verdauungsstörungen mitunter verschwinden. Zudem steigt das Energielevel. Weiterhin besitzen Vitalpilze zahlreiche präbiotische Komponenten wie Chitin, β- und α-Glucane, Mannane sowie andere langkettige Kohlenhydrate. Diese verbessern nicht nur die Darmflora, sondern schützen auch vor Krankheitserregern und unterstützen das Immunsystem. Viele einzelne Inhaltsstoffe wirken hierbei synergetisch zusammen. Dies lässt sich oft noch verstärken, indem man verschiedene Pilze kombiniert, die sich bei einem Beschwerdebild gut ergänzen.
Frauengesundheit: Endokrinum, Wechseljahre, Haarausfall
Therapeutisch genutzte Vitalpilze für die Frauengesundheit sind zum Beispiel Cordyceps, Polyporus und Reishi. Diese werden auch häufig gegen diffusen Haarausfall oder bei Wassereinlagerungen eingesetzt. Cordyceps gilt als wichtiges Mittel gegen Schwitzen, hormonelle Dysbalancen und Hitzewallungen (siehe Abschnitt Cordyceps). Reishi unterstützt zusätzlich Leber und Schilddrüse, Polyporus kurbelt die Lymphe an und soll den Haarwuchs stimulieren.
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