Mikronährstoffe – gesunde Entwicklung bei Säuglingen und Kindern

Mikronährstoffe wie Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine – sie alle zählen zu den Biofaktoren, die eine gesundheitsfördernde oder krankheitsvorbeugende biologische Aktivität besitzen.

Eigentlich sollte bei Kindern die Versorgung über eine abwechslungsreiche Ernährung mit Getreideprodukten, Kartoffeln, Gemüse, Obst und Milchprodukten gewährleistet werden. Dennoch gibt es Situationen, in denen ein zielgerichteter Ausgleich durch Supplemente ratsam ist – zum Teil auch bereits vor der Geburt.

Mikronährstoffe für Nerven, Blutbildung und Zellteilung

Die Bedeutung von Vitamin B12 für die Blutbildung, Funktionen im Bereich des Nervensystems, intakte Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes und Regulierung weiterer Stoffwechselprozesse zeigt, dass bereits ein Vitamin-B12-Defizit in der Schwangerschaft erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung des Feten und den Gesundheitszustand des Kindes haben kann. Laut Studien und Metaanalysen gilt ein Vitamin-B12-Mangel als Risikofaktor für die Entwicklung von Früh- bzw. Fehlgeburten.

Falls der Vitamin-B12-Mangel nicht rechtzeitig behoben wird, kann sich das Risiko von Entwicklungsstörungen für die Kinder verstärken. Wichtiger als die nachträgliche Korrektur eventueller Fehlentwicklungen ist es daher, bereits in der Schwangerschaft auf den Vitamin-B12-Status zu achten und einen eventuellen Mangel zu vermeiden.

Mikronährstoffe für die Knochenmineralisierung

Vor allem für den Mineralhaushalt und eine gute Knochenmineralisierung ist der wachsende Organismus – neben einem optimalen Kalziumstatus – auf eine ausreichende Vitamin-D3-Versorgung angewiesen. Über die Ernährung werden nur geringe Mengen Vitamin D3 aufgenommen.

Der weitaus größte Anteil von 80–90 % wird in der Haut unter dem Einfluss von UV-B-Strahlung synthetisiert.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie empfiehlt in ihren Leitlinien eine Rachitisprophylaxe sowohl für nichtgestillte als auch gestillte Säuglinge durch Vitamin-D3-Supplemente ab der 1. Lebenswoche bis zum Ende des 1. Lebensjahres. Im 2. Lebensjahr sollte die Rachitisprophylaxe zumindest in den Wintermonaten weitergeführt werden.

Vitamin D3 ist ein zentrales Element des Immunsystems, da es sowohl das angeborene als auch das adaptive Immunsystem beeinflusst und steuert.

Um das kindliche Immunsystem zu stärken, haben sich zudem Zink und Vitamin C bewährt.

Vitamin D3  & ADHS Zusammenhang?

ADHS gehört zu den häufigsten neuropsychiatrischen Entwicklungsstörungen. In Deutschland wird die Prävalenz mit 5–6 % angegeben, wobei Jungen etwa 4-mal häufiger als Mädchen betroffen sind. Zudem bleiben bei etwa 60 % der Betroffenen wesentliche ADHS-Merkmale im Erwachsenenalter bestehen [36].

Laut Studien und Metaanalysen gibt es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D3-Mangel und ADHS und niedrigeren Calcidiolspiegeln bei ADHS-Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden. Vitamin-D3-Interventionsstudien zeigten ebenfalls vielversprechende Ergebnisse. Anhand spezieller ADHS-Scores konnte durch Supplemente eine signifikante Reduzierung emotionaler Probleme, allgemeiner Verhaltensprobleme und Probleme mit Gleichaltrigen erzielt werden.

Magnesiummangel & ADHS ähneln sich

Es empfiehlt sich daher, im Rahmen einer ADHS-Diagnose auf den Magnesiumstatus zu achten. Einen Magnesiummangel zu beheben, ist einfach und im Vergleich zu den gängigen ADHS-Medikamenten nebenwirkungsarm. Lediglich weiche Stühle bis Durchfall sind bei einer zu hohen Supplementierung bekannt.

Erhöhter Mikronährstoffverbrauch bei Stress – auch bei Kindern

Kinder und Jugendliche leiden zunehmend unter Stress und Leistungsdruck. Die Anforderungen in Schule und sozialem Umfeld steigen, wodurch sich viele junge Menschen mehr und mehr überfordert fühlen. Jede Form von Dauerstress kann zu einem insgesamt höheren Vitaminverbrauch führen und das Risiko für einen Vitaminmangel steigern. Diesbezüglich ist v. a. der Status der B-Vitamine zu prüfen, da diese eng mit der Psyche verknüpft sind und die nervliche Belastbarkeit und die geistige Leistungsfähigkeit beeinflussen können. Bei erhöhter Noradrenalinausschüttung unter Dauerstress werden die körpereigenen Reserven der Vitamine B1, B6 und B12 schnell verbraucht und ohne gezielte Zufuhr – alimentär oder durch Supplemente – kann es zu einem Defizit kommen.

Lesen Sie den ganzen Artikel in der Zeitschrift für Orthemolekulare Medizin 04.2023

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Verena Bastian

Verena Bastian ist staatliche geprüfte Heilpraktikerin seit 2014. Davor studierte Sie Betriebswirtschaftslehre und arbeitete danach mehrere Jahre in der Finanzabteilung eines großen Baustoffkonzerns. Durch eine Autoimmunerkrankung im Familienkreis kam sie 2008 zur Naturheilkunde und ist seit 2014 als Heilpraktikerin in eigener Praxis tätig. Ihre Praxisschwerpunkte sind die Diagnostik und Therapie von immunologischen Erkrankungen, Frauenheilkunde, Präventionsmedizin und Traumaintegration.

Eine intensive Ausbildungszeit und der ständige Drang nach Weiterbildung haben ihren Weg bis hierhin begleitet. Viele Seminare, Weiterbildungen und wundervolle Lehrer:innen ebneten den Weg für eine eigene Praxis.

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