Eine Studie liefert Hinweise, dass Meditation helfen könnte, den Schweregrad einer posttraumtischen Belastungsstörung (PTBS) zu verringern.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) tritt als eine verzögerte psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis, eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes auf. Typisch für die PTBS sind die sogenannten Symptome des Wiedererlebens. Diese drängen sich den Betroffenen tagsüber in Form von Erinnerungen an das Trauma, Tagträumen oder Flashbacks, nachts in Angstträumen auf. Die psychische Erkrankung wird gemäß der internationalen Klassifikation ICD-10 den Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen zugeordnet.
Die evidenzbasierte Behandlung von PTBS besteht aus kognitiver Verhaltenstherapie, Gruppentherapie, Medikamente und traumabasierte Psychotherapie. Die Wissenschaftler wollten nun herausfinden, ob auch Meditation ein mögliche Therapieoption bei PTBS darstellen kann. Dazu führten sie eine randomisierte kontrollierte Studie durch. Hierzu nahmen 203 ehemalige US-Soldaten teil, die z.T. unter sehr schwerer PTBS-Symptomatik litten. Sie wiesen eine hohe Komorbiditätsraten auf.
Die Probanden wurden auf drei Gruppen mit unterschiedlichen Therapieansätzen aufgeteilt: 1. transzendentale Meditation (68 Veteranen), Expositionstherapie (68 Veteranen) und 3. Kontrollgruppe, die Gesundheitsinformationen erhielt (67 Veteranen).
Meditation erwies sich nach drei Monaten als genauso effektiv
Die Meditation erwies sich nach drei Monaten als genauso effektiv, wie eine verlängerte Expositionstherapie. Darüber hinaus schnitt sie besser ab als die Gesundheitserziehungsmaßnahmen.
Eine der am häufigsten verwendeten Behandlungen für PTBS sei die Langzeit-Psychotherapie, die sich auf die Wiedererfahrung des traumatischen Ereignisses durch Erinnerung und Beschäftigung mit Erinnerungen an das Trauma konzentriert, anstatt sie zu vermeiden.
Während eine Psychotherapie mit längerer Exposition für viele von Vorteil ist, zeigten laut den Autoren 30 bis 50 % der teilnehmenden Veteranen keine klinisch signifikanten Verbesserungen. Daher seien neue Behandlungen notwendig, einschließlich Optionen, die keine Exposition gegenüber der traumatischen Erfahrung beinhalten.
Die Studie könnte nach Hoffnung der Autoren den Ansatz für eine neue, nicht traumafokussierte Behandlung für Veteranen bieten, die eine hilfreiche Ergänzung zu anderen verfügbaren Behandlungen wie Medikamenten sein könnte. Allerdings seien dazu noch größere, standortübergreifende Studien erforderlich, so die Autoren.
Quelle: Ärzteblatt & Studie in The Lancet Psychiatry