Jodmangel kann sich durch kalte Hände und Füße, trockene Haut, brüchige Nägel, Muskelkrämpfe, Gewichtszunahme, Gedächtnisschwäche, Kopfschmerzen, Depressionen und Ödeme zeigen.
Folglich kann ein Jodmangel zu Kropf, Zysten (z.B. Brustzysten) , Polyzsystisches Ovar Syndrom, Brustkrebs, Prostatakrebs, Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) und vielen andere Leiden führen.
Jodmangel kann auch dadurch enstehen, dass Brom Jod im Körper hemmt und Jod aus unserem Körper ausleitet. Brom wurde in der Vergangenheit in Pestiziden, Flammschutzmitteln und Lebensmitteln eingesetzt. Weiterhin setzt es sich in Brüsten, Eierstöcken und der Schilddrüse fest. Somit verdrängt es das schützende Jod und verhindert die ausreichende Versorgung des Gewebes mit Nährstoffen. Auch Fluor konkurriert mit Jod im Körper.
Fakten zur Versorgungslage in Deutschland:
Jodsalz wird in ca. 60% der Haushalte verwendet
L-Thyroxin: 1 Milliarde Tagesdosen in Deutschland im Jahr 2006 (Quelle: Pharmazeutische Zeitung online)
Jeder 2. über 45 Jahren hat Schilddrüsenknoten (Papillon- Studie)
Durchschnittliche Jod-Aufnahme liegt unter 200 mcg/Tag (Nationale Verzehrstudie II)
Wirkung von Jod
In der Literatur findet man eine Vielzahl von positiven Eigenschaften auf die Gesundheit.
- Reguliert Stoffwechselprozessen in fast jeder Körperzelle
- Bildet die Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (Thyroxin, T4)
- Wirkt antibakteriell und reinigt das Blut
- Neutralisiert als Antioxidans freie Radikale
- Stärkt das Immunsystem
- Entgiftet Halogene wie Brom, Fluor, Chlor sowie Schwermetallen wie Quecksilber und Blei
- Regt die Oxidation und damit die Fettverbrennung an
- Verhindert übermäßiges Zellwachstum (wie bei Zysten, Knoten, Hyperplasie, Tumoren)
- Verhindert die Aufnahme von radioaktivem Jod in Drüsen und Gewebe
Jodvorkommen
Jod ist natürlicherweise in Algen, Seefisch und Meeresfrüchte enthalten. Beispielsweise sind hier Braunalgen wie Kombu/Kelp zu nenen.
Raffiniertem Salz wird vielfach Jod zugesetzt, was wir nicht nur mit dem Salz direkt, sondern auch über jodiertes Tierfutter zu uns nehmen. Allerdings verdrängt zu viel Natriumchlorid (raffiniertes Kochsalz) auch wieder Jod.
Von den Asiaten lernen
Werfen wir doch einen Blick mal in andere Länder, wie Japan oder Korea. Die Menschen dort haben die höchste Jodaufnahme pro Kopf, denn ihre Nahrung besteht vor allem aus Meeresalgen, Fisch und Meeresfrüchten. Durch diese Komposition der Lebensmittel kommen sie mitunter auf mehrere mg (Milligramm!) Jod pro Tag.
Gleichzeitig sind sie trotz der Einflüsse des modernen Lebensstil, der auch in asiatischen Länder nicht Halt gemacht hat, statistisch gesehen immer noch die gesündesten Völker mit der höchsten Lebenserwartung und niedrigsten Krebsrate für viele Tumorarten — besonders für Brustkrebs. Gerade für die Brust scheint eine jodreiche Ernährung jedoch besonders schützend zu sein.
Joddiagnostik
Ist so ein Test wirklich notwendig? Gibt es keine Standard-Jodzufuhrempfehlung für Erwachsene?
Die DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfhiehlt in ihren Jod-Referenzwerten 200 µg/Tag für Erwachsene.
Jedoch hängt der Jodverbrauch hängt von vielen Faktoren ab, z.B. von Alter (Östrogenproduktion), der Schilddrüsengröße, dem Sportverhalten, der Belastung mit anderen Halogenen (z. B. Fluor oder Brom), dem Ernährungsverhalten (viel Kohlgemüse, Brokkoli etc.).
Der Bedarf an Jod steigt zum ersten Mal in der Pubertät, wenn die Brustdrüse sich entwickelt. Zu dieser Zeit kommen auch häufig die ersten Schilddrüsenprobleme, da das knappe Jod aus der Nahrung dann nicht nur vorrangig für die Schilddrüse gebraucht wird. Somit kann sich eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) bereits in diesem Alter einstellen. Mit zunehmender Brustentwicklung steigt auch der Jodbedarf.
Jodmangel ausgleichen und wichtige Co-Faktoren
Die Einnahme von Jod sollte wirklich gewissenhaft und unter therapeutischer Begleitung durchgeführt werden. Jod ist ein mächtiges Entgiftungsmittel. Daher sollten Leber, Nieren und das Lymphsystem in einer guten Lage sein, um die Ausleitung der Gifte zu bewältigen.
Quellen: (vgl. Lynne Farrow, Die Jod Krise; Kyra Hoffmann, Sascha Kauffmann, Jod. Schlüssel zur Gesundheit. – Wiederentdeckung eines vergessenen Heilmittels)