Immunsystem – Mikrobiom & Phytotherapeutika

Das Immunsystem gehört mit zu den wichtigen Strukturen im Körper, weil es dafür sorgt, dass Pathogene nicht eindringen und somit Schaden anrichten können. Es gehören viele Strukturen dazu, die oftmals nicht bedacht werden. So sind Körperoberflächen wie die Haut und die Schleimhäute Teil des Immunsystems, wie das Interstitium mit den Lymphbahnen, das Gefäßsystem mit den Kapillaren und natürlich auch die Lymphknoten.

Immunsystem & Mikrobiom

Es ist wichtig zu wissen, dass jeder Keim, egal ob pathogen oder nicht, eine Immunantwort auslöst. Im Darmepithel gibt es viele aktivierte zytotoxische T-Zellen. Sie müssen ständig durch regulierende T-Zellen kontrolliert werden, da es ansonsten zu massiven Schäden der Darmschleimhaut käme. Die denditsichen Zellen (DC) mit ihren sehr gut definierten Zytokinmustern orchestrieren dieses feine Zusammenspiel der unterschiedlichen Immunzellen. Dadurch können die vielzähligen Bakterien des Mikrobioms ihre wichtigen Aufgaben wie Aufschluss von Futter, Verdauung von Nahrungsbestandteilen und Anregung der Darmperistaltik wahrnehmen. So kann das Darmepithel mit Energie und auch Vitaminen versorgt werden. Das Mikrobiom dient somit als Trainingsgrundlage für das Immunsystem und sorgt dafür, dass sich pathogene Keime nicht ausbreiten können, weil Bakterien und Pilze des Mikrobioms den vorhandenen Platz schon belegen.

Immunsystem & Phytotherapeutika

Mit Phytotherapie sind wir in der Lage, uns dies zunutze zu machen, weil der größte Teil der Phytotherapeutika oral aufgenommen wird.  Sie durchlaufen den Magen-Darm-Trakt. Die sekundären Pflanzenstoffe wirken hierbei nicht nur hemmend auf die pathogenen Keime, sondern sind auch in der Lage, spezifische Rezeptoren der Immunzellen anzusprechen, um dann entsprechende Reaktionen hervorzurufen.

Sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide sind in der Lage sowohl pro- wie auch antientzündliche Reaktionen hervorzurufen und scheinen damit die Entzündungsprozesse zu modulieren. Mädesüß, Stiefmütterchen und Mariendistel sind nur einige Beispiele, die dafür bekannt sind, überschießende Entzündungsreaktionen herab regulieren zu können.

Eine weitere Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen sind die Polysaccharide. Sie sind bekannt dafür, dass sie in Verbindung mit Flüssigkeit Schleim bilden und sich somit schützend über geschädigte Schleimhautläsionen legen können. Beispiele für Polysaccharidpflanzen sind Leinsamen, Bockshornkleesamen, Isländisch Moos und Malve.

Saponine können Oberflächenspannungen lösen und werden dementsprechend therapeutisch eingesetzt. Es gibt noch weitere Funktionen. So wirken Saponine auch sedierend im Zentralnervensystem. Pflanzen mit hohem Saponingehalt sind Ginseng, Efeublätter, Ringelblume und Süßholzwurzel.

Phytotherapie

Phytotherapeutisch ist es möglich, positiv auf die Darmgesundheit einzuwirken, bevor Symptome auftreten. Die vielseitige und ausgeglichene Aktivierung der unterschiedlichen Rezeptoren auf den Immunzellen wirkt modulierend und ausgleichend und ist daher auch für die Prävention gut einsetzbar. Bei einer Erkrankung, wie etwa einer Endoparasitose (z.B. Wurmbefall), unterstützen die Pflanzen die Immunzellen dahingehend, dass sie eine effektive Immunantwort hervorrufen. Davon abgesehen wirken einige Pflanzen auch direkt auf die Pathogene, wie Endoparasiten (Würmer). Die Kombination von Schulmedizin mit der Phytotherapie ist daher sehr sinnvoll.

Lesen Sie den vollständigen Beitrag hier: Bedeutung des Immunsystems bei Infektionen und die Beeinflussung durch Pflanzen

Aus der Zeitschrift: Zeitschrift für Phytotherapie 01/2021

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Verena Bastian

Verena Bastian ist staatliche geprüfte Heilpraktikerin seit 2014. Davor studierte Sie Betriebswirtschaftslehre und arbeitete danach mehrere Jahre in der Finanzabteilung eines großen Baustoffkonzerns. Durch eine Autoimmunerkrankung im Familienkreis kam sie 2008 zur Naturheilkunde und ist seit 2014 als Heilpraktikerin in eigener Praxis tätig. Ihre Praxisschwerpunkte sind die Diagnostik und Therapie von immunologischen Erkrankungen, Frauenheilkunde, Präventionsmedizin und Traumaintegration.

Eine intensive Ausbildungszeit und der ständige Drang nach Weiterbildung haben ihren Weg bis hierhin begleitet. Viele Seminare, Weiterbildungen und wundervolle Lehrer:innen ebneten den Weg für eine eigene Praxis.

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