Hämopyrrolurie (HPU) oder auch Kryptopyrrolurie (KPU)
Bei der sog. Hämopyrrolurie wird überschüssiges Pyrrol über die Niere ausgeschieden und gelangt in den Urin. Da es dabei zu einer Komplexbildung mit Zink und Vitamin B6 kommt, kann es in Abhängigkeit der Pyrrolkonzentration zu einem Verlust der genannten Mikronährstoffe kommen. Somit würde eine Pyrrolausscheidung im Urin nicht nur eine Störung des Häm-Stoffwechsels anzeigen, sondern auch im Sinne eines funktionellen Tests Hinweise auf Vitamin-B6- und Zinkdefizite geben.
Bei einer Pyrrolurie entstehen zusätzliche Pyrrolverbindungen, die über den Urin ausgeschieden werden. Folglich können erhöhte Verluste der Mikronährstoffe Vitamin B6 und Zink durch Komplexbildung hervorgerufen werde.
Der gestörte Hämoglobinmetabolismus wird möglicherweise durch die Einwirkung von Umweltschadstoffen oder Stressfaktoren (z. B. in Form von nitrosativem Stress) getriggert. Es scheint auch eine genetische Veranlagung zu bestehen, da von einem gehäuften familiären Auftreten berichtet wird.
Nitrostress
Verschiedenste Stressoren, wie sie nicht nur im Rahmen einer Hämopyrrolurie zu erwarten sind, können eine erhöhte Stickstoffmonoxid-Synthese (NO-Synthese) nach sich ziehen. Dies führt in Folge zu einer vermehrten Bildung von Stickoxiden (NO2). Hohe NO2-Spiegel wiederum wirken sich gravierend auf die Funktionsfähigkeit verschiedenster Organe und Organsysteme aus. Hervorzuheben ist der negative Einfluss auf die Enzyme der mitochondrialen Atmungskette.
Oxidativer Stress verschieben freie Sauerstoff- Radikale das Gleichgewicht im Körper zugunsten oxidationsfördernder Prozesse. Von Nitrostress spricht man bei der überschießenden Bildung des Radikals Stickstoffmonoxid (NO) und seiner Folgeprodukte Peroxinitrit, Nitrotyrosin und Nitrophenylessigsäure.
Auch wenn der Nitrostress noch keinen Eingang in die schulmedizinische Denkweise gefunden hat, so sind die aus der Grundlagenforschung gewonnenen Daten beeindruckend. Daher sind im Internet 86.000 Fundstellen zum Suchbegriff„nitric oxide“ registriert.
Komplexen Funktionsstörungen, die sich auf zellulärer und mitochondrialer Ebene abspielen, führen zu Symptomen, die für Multisystemerkrankungen typsich sind. Hierzu zählen z.B. das chronische Müdigkeitssyndrom, multiple Chemikalienempfindlichkeit, Fibromyalgie, post-traumatische Stresserkrankungen und chronische bzw. chronifizierte Infektionen wie der Borreliose oder EBV.
Quelle: Labor Ganzimmun