Aktualisierte S3-Leitlinie zur Peri- und Postmenopause
Die aktualisierte S3-Leitlinie zur Peri- und Postmenopause bezieht auch die Anwendung komplementärmedizinischer Therapieverfahren bei klimakterische Beschwerden mit ein. So sehen die Experten den Nutzen von Achtsamkeitstraining, kognitiver und Verhaltenstherapie als erwiesen an. Aber auch phytotherapeutische Optionen könnten nützlich sein, so die Leitlinie. Ebenso kann Akupunktur laut Leitlinie die Intensität von Hitzewallungen verringern.
Für Phytotherapeutika und Phytoöstrogene wie Cimicifuga, Isoflavone, Rotklee, Genistein, Rhapontik-Rhabarber (Rheum rhaponticum) oder Johanniskraut (300 mg/d) heißt es in der Leitlinie, dass ein „Nutzen möglich“ sei. Insbesondere bei Cimicifuga racemosa gibt es allerdings stark abweichende Studienergebnisse. Daher hat die an der Leitlinie beteiligte Gesellschaft für Phytotherapie ein Sondervotum abgegeben hat. Sie sieht den Nutzen zugelassener Cimicifuga-Präparate als nachgewiesen ans. Als Dosierung für Cimicifuga werden 5–6.5 mg/d (herbal preparation) empfohlen.
Phytoöstrogene reduzieren laut Leitlinie die Frequenz von Hitzewallungen. Jedoch konnte eine signifikante Wirkung bei nächtlichen Schweißausbrüchen bisher nicht nachgewiesen werden. Von den Phytoöstrogenen zeigt Genistein in einer Dosis von 30 bis 60 mg/d die zuverlässigste Wirkung bei Hitzewallungen, heißt es in der Leitlinie. Von den übrigen Phytoöstrogenen seien Leinsamen, mindestens 100 mg/d, Equol 10 mg/d und Rheum rhaponticum möglicherweise wirksam.
Die Leitlinie weist aber auch darauf hin, dass die Patientinnen bei Anwendung von Cimicifuga und Phytoöstrogenen auf mögliche Interaktionen mit anderen Arzneimitteln hingewiesen werden müssen.
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